The Countryside of Philadelphia:
Begewende Zeugnisse amerikanischer Geschichte

Philadelphia gilt als eine der geschichtsträchtigsten Städte und als Wiege der USA – dass es vor den Toren der Stadt nicht minder historisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten gibt, ist vermutlich weniger bekannt. Grund genug, mal einen Blick auf die Countryside of Philadelphia und ihre spannende Vergangenheit zu werfen.

Der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg (1775 – 1783) zwischen den 13 Kolonien und der britischen Kolonialmacht zählt zu Meilensteinen in der Geschichte der Nation. Der heutige Valley Forge National Historical Park ist das Gebiet, in dem die Continental Army unter Führung von General George Washington vom 19. Dezember 1777 bis zum 19. Juni 1778 ihr Camp aufschlug – und damit wurde es zu einem der zentralen Plätze im Fortgang des Krieges. Nur wenige Orte in den USA verkörpern den Geist von Patriotismus und Unabhängigkeit, die Entschlossenheit und Beharrlichkeit und das Streben nach Freiheit so sehr wie Valley Forge.

Die bedeutenden Landschaften, Bauwerke und Objekte lassen eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte der Vereinigten Staaten lebendig werden. Hier wurde unter der Leitung George Washingtons eine Armee mit einer beeindruckenden Disziplin, mit Zusammenhalt und Kampfkraft geformt, die auch heute noch Inspiration für viele Amerikaner ist.

Der Standort des Wintercamps wurde damals auf Grund seiner strategisch günstigen Lage ausgewählt. Das Camp galt trotz zahlreicher Entbehrungen und widriger Umstände als einer der grundlegenden Faktoren für den Erfolg der Kolonien, nicht zuletzt auch dank Friedrich Wilhelm von Steubens militärischem Trainingsprogramm.

An jeder Ecke des Parks scheint die Vergangenheit zum Greifen nah. Um vor den Strapazen des Winters geschützt zu sein, wurden hunderte kleiner Holzhütten gebaut, in denen je zwölf Personen Platz fanden – die Muhlenberg Brigade Huts. Rekonstruktionen der Hütten, die nach General Peter Muhlenberg benannt sind, können im Herzen der Anlage besichtigt werden – in den Sommermonaten geben Gästeführer in Originalkleidung einen Einblick in das Leben eines Soldaten im Jahr 1777.

Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Valley Forge National Historical Park gehört Washington’s Headquarters State Historic Site, ein kleines, zweistöckiges Steingebäude, in dem George Washington sein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, das „Pentagon“ der damaligen Zeit. Hier lebten und arbeiteten Washington und seine hochrangigsten Offiziere während des Camps. Der Artillery Park, der Traininsplatz der Artillerie während des Winters, zählt mit seinen Reihen von Kanonen zu den beliebtesten Fotomotiven des Parks. Auffälligstes Wahrzeichen ist ohne Zweifel der National Memorial Arch, ein rund 18 Meter hoher Bogen, als Symbol für den Sieg der Amerikaner über die britische Kolonialmacht.

Am besten lernt man den Park während einer Tour kennen, beispielweise die 90-minütige Trolley Tour, die eine gute Übersicht über die Sehenswürdigkeiten ermöglicht, ein geführter Spaziergang zu den Muhlenberg Huts oder eine gemütliche Radtour entlang der gut ausgebauten Wege des Geländes – da ist für jeden Geschmack das Passende dabei.

Über das Jahr verteilt finden im Valley Forge National Historical Park eine Reihe von Veranstaltungen und Festivitäten statt, bei denen – häufig in Originalkleidung – historisch bedeutsame Ereignisse rund um den Unabhängigkeitskrieg thematisiert werden. So wird zum Beispiel im Februar regelmäßig der Geburtstag von George Washington gefeiert – ein echtes Besucherhighlight.

Im Dezember 2018 hat ein neues Visitor Center im Valley Forge National Historical Park eröffnet. Das Zentrum dient als Übergangslösung, bis die umfassenden Renovierungsarbeiten am ursprünglichen Besucherzentrum (erbaut 1976) abgeschlossen sind. Die Wiedereröffnung ist für 2020 geplant. Für Gäste stehen auch im neuen Visitor Center alle Leistungen und Programme ohne Einschränkung zur Verfügung. Auch der Encampent Store ist vorhanden, wo Souvenirs, Kleidung und Bücher erworben werden können.

Zum Abschluss noch ein Tipp: Besonders schön ist der Valley Forge National Historical Park im Herbst, wenn der Indian Summer die Wälder des Geländes in ein buntes Farbenmeer verwandelt.

Kennet Square - Wichtiger Bestandteil der Underground Railroad

Nicht minder spannend und nicht weniger prägend für die Historie der Region – wenn auch in einem anderen Jahrhundert – ist die Rolle der Stadt Kennett Square im Brandywine Valley, Chester County, in der Geschichte der Underground Railroad.

Die Underground Railroad war ein Netzwerk aus Slaverei-Gegnern, das ungefähr zwischen 1810 und 1850 Sklaven auf der Flucht Unterstützung in Form von geheimen Routen, sicheren Häusern und Fluchthelfern gewährte. Um die Gefahr einer Entdeckung möglichst gering zu halten, bediente man sich Begriffen aus der Welt der Eisenbahn, um verschlüsselte Botschaften zu übermitteln – daher der Name: Underground Railroad. So verbarg sich hinter einem„Conductor“ ein Fluchthelfer, mit „Station“ war eine Unterkunft für Flüchtige gemeint und die Geflohenen selbst wurden als „Passengers“ bezeichnet.

Die Nähe von Chester County’s Brandywine Valley zu den Sklavenstaaten Delaware und Maryland sowie die Präsenz einer großen Quäker-Population, waren maßgeblich verantwortlich dafür, dass sich hier in der Region eine Vielzahl von Sklaverei-Gegnern formierten. Die Underground Railroad in Chester Country zählte zu den ersten Anlaufstellen für die Flüchtigen, denen es gelang, die Mason-Dixon-Linie Richtung Norden nach Pennsylvania zu überqueren.

Das Longwood Progessive Meeting House in Kennett Square, in dem heute das Brandywine Valley Tourism Information Center untergebracht ist, wurde zu einem wichtigen Versammlungsort für die Abolitionisten-Bewegung – viele der führenden Reformer waren hier zu Gast und hielten mitreißende Reden, darunter bekannte Sklaverei-Gegner wie Harriet Tubman und Frederick Douglass.

Die Underground Railroad in Chester Country hielt außerdem engen Kontakt zu William Still, einem der Väter der Bewegung und bekannter „Conductor“ in Philadelphia, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, die Biographien der Geflüchteten zusammenzutragen. Auch Thomas Garrett, ein Quäker und „Station Master“ aus Wilmington, Delaware, der seinen Kampf gegen die Sklaverei offen austrug, wird mit Kennett Square in Verbindung gebracht.

Eine Broschüre informiert interessierte Gäste über die Anti-Sklaverei-Bewegung in Kennett Square und führt zu den bekanntesten Orten der Underground Railroad. Zu den Highlights gehören neben dem Longwood Progressive Friends Meetinghouse and Cemetery unter anderem das Haus von Eusebius und Sarah Barnard, das den Flüchtigen als „Station“ diente, oder das Anwesen von John und Hannah Cox, auf deren Gelände das Meetinghouse erbaut wurde. John Cox war Präsident der 1837 gegründeten Kennett Anti-Slavery Society und die Coxes beherbergten oftmals namhafte Gäste wie Harriet Beecher Stowe, Autorin des berühmten Werks „Onkel Toms Hütte“ und John Greenleaf Whittier, ein Journalist und Dichter und bekennendes Mitglied der American Anti-Slavery Society.

Die Pressemitteilung sowie dazugehöriges Bildmaterial kann angefragt werden.

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