Philadelphia - Wiege der Demokratie

Philadelphia, die ehemalige Hauptstadt der USA, gilt als Wiege der Vereinigten Staaten. Die Metropole an der Ostküste, Geburtsort einer ganzen Nation, ist auch jetzt wieder in aller Munde; sie steht ganz im Zeichen der Demokratie – und schreibt einmal mehr politische Geschichte. Grund genug, sich die „historischste Quadratmeile Amerikas“ einmal näher anzusehen.

Der beste Startpunkt für eine Reise in die bewegte Vergangenheit der USA ist das Independence Visitor Center in Philadelphias Historic District. Informationen und Tickets für mehr als 100 Attraktionen und Touren in der Stadt sind hier erhältlich. Darüber hinaus können sich Besucher mit einem achtminütigen Film auf ihren Aufenthalt einstimmen und die Metropole an der zwölf Meter großen digitalen Infowand interaktiv entdecken.

Im Independence Visitor Center erhält man außerdem die kostenlosen Eintrittskarten für die Independence Hall, wo 1776 die Unabhängigkeitserklärung und 1787 die Verfassung der Vereinigten Staaten beschlossen und unterschrieben wurden.

Independence Hall

An genau diesem Ort begann Amerikas Geschichte – als sich die späteren Gründerväter hier im sogenannten „Assembly Room“ zusammenfanden, um über eine mögliche Separation von Großbritannien zu beraten, was schließlich 1776 zur Besiegelung der „Declaration of Independence“ führte. Der Kupferstich „Congress Voting Independence“ des Künstlers Edward Savage, basierend auf einem unvollendeten Gemälde von Robert Edge Pine, der im Assembly Room zu sehen ist, hält genau jene bedeutende Szene für die Nachwelt fest.

Mit der Unabhängigkeit kam auch die Namensänderung, denn erbaut wurde die 32 Meter hohe Independence Hall (53 Meter bis zur Spitze der Windfahne) 47 Jahre vor dem großen Moment eigentlich unter dem Namen Pennsylvania State House. Bis 1799 diente das Gebäude außerdem als State Capitol.

Als im Jahr 1787 hier das Verfassungskonvent der Vereinigten Staaten stattfand, das mit der Verabschiedung der Amerikanischen Verfassung endete, wurde im Assembly Room der Independence Hall erneut Geschichte geschrieben.

Fun Facts:
Im Jahr 1777, während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, war Philadelphia rund neun Monate in britischer Hand. In dieser Zeit wurde die Independence Hall auch als Kriegsgefängnis genutzt. Abraham Lincolns Leichnam wurde nach seiner Ermordung im Assembly Room aufgebahrt – rund 85.000 Besucher nahmen hier Abschied von dem berühmten Präsidenten. Ein Plan zur Immobilienentwicklung, der den Abriss der Independence Hall vorsah, wurde 1824 nach einem Besuch des französischen Generals Marquis de Lafayette während seiner Tour durch die USA glücklicherweise wieder verworfen. Auch als Tierheim und Hundeasyl wurde das Gebäude, das heute zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten der Stadt zählt, schon eingesetzt.

Liberty Bell

Die Liberty Bell gilt als das Zeichen schlechthin für die amerikanische Freiheit, wenn sie auch nach Ansicht von Historikern nicht am 4. Juli 1776, dem offiziellen Independence Day geläutet hat, sondern vermutlich erst am 8. Juli 1776, während der ersten öffentlichen Verlesung der Unabhängigkeitserklärung.

Als “State House Bell” hing die Glocke ab 1753 im Turm der Independence Hall und diente in erster Linie dazu, Abgeordnete zusammenzurufen und die Bürger auf wichtige Bekanntmachungen aufmerksam zu machen.

Ein erster feiner Haarriss zog sich wohl schon fast von Beginn an durch die rund 940 Kilogramm schwere Glocke. Das ändert jedoch nichts an der Vielzahl von Mythen und Geschichten, die sich um dieses charakteristische Kennzeichen ranken. Gegner der Sklaverei sahen darin eine Metapher für das schwierige zerrissene Verhältnis zwischen weißen und afro-amerikanischen Bürgern. Andere Behauptungen besagen, dass die Glocke barst, als sie im Jahr 1846 zu Ehren des Geburtstags von George Washington ertönte. Wieder andere datieren den Riss auf das Geläut zum Tode des obersten Richters John Marshall. So oder so – die Liberty Bell ist eines der symbolträchtigsten Zeichen für Freiheit und zählt zurecht zu den meistbesuchten Attraktionen Philadelphias.

Interessant für Besucher: Im Liberty Bell Center informiert ein kurzer Film über die vielen verschiedenen Gruppierungen, die die ikonische Glocke als ein Zeichen für Freiheit übernommen haben.

Fun Fact:
Im September 1777 wurde die Liberty Bell heimlich nach Allentown, Pennsylvania geschafft, um sie dort unter den Bodendielen der Zion Reformed Church vor den in Philadelphia einfallenden britischen Truppen in Sicherzeit zu bringen. Im Juni 1778 kehrte sie in die Stadt zurück.

Elfreth's Alley

Ein Spaziergang durch die Geschichte verspricht, im wahrsten Sinne des Wortes, ein Besuch in Elfreth’s Alley, der ältesten durchgängig bewohnten Straße in den USA. Die historische Kopfsteinpflasterstraße mit den 32 Häusern im Kolonialstil galt vor 250 Jahren als Herzstück Philadelphias. Die Wurzeln des Wohngebietes reichen bis ins Jahr 1702 zurück. Dank der Nähe zum Fluss und zur Hafenregion war es ein beliebter Umschlagplatz für Warenvertrieb und Handel. Viele Handwerker und Gewerbetreibende wie Glasbläser, Tischler und Kaufleute, aber auch namhafte Politiker, hatten Elfreth’s Alley als Lieferadresse gelistet, darunter auch Benjamin Franklin.

Dass dieses einzigartige Zeugnis der Historie der Stadt nicht der industriellen Revolution zum Opfer fiel, ist der 1934 gegründeten Elfreth’s Alley Association zu verdanken, die sich für den Erhalt der Gegend einsetzt. Elfreth’s Alley ist das ganze Jahr über einen Besuch wert; im Sommer finden hier beispielsweise regelmäßig historische Inszenierungen statt und in der kalten Jahreszeit verwandelt sie sich mit dem „Deck the Alley“- Event in ein Winterwunderland.

Eine Vielzahl weiterer Sehenswürdigkeiten wie die Carpenter’s Hall, das Museum of the American Revolution oder das President’s House laden dazu ein, noch tiefer in die Geschichte der Stadt und der Vereinigten Staaten einzutauchen.

Die Pressemitteilung sowie dazugehöriges Bildmaterial stehen zum Download zur Verfügung.

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